Mona Lohr

3. März 20232 Min.

Wie kann ich beim Sex besser abschalten?

Wir erwarten von unserem Körper häufig, dass er sofort umschalten und bereit sein muss, wenn wir beschließen, dass wir jetzt "Sex haben wollen". So einfach ist das häufig jedoch nicht: Wir leben ganz oft in einer Kopf-und Verstand gesteuerten Welt, wir müssen viele wichtige Entscheidungen treffen, auf der Arbeit und in der Familie funktionieren usw.

Unser Verstand ist jedoch beim Sex häufig von Nachteil: Hier ist es gefragt, abzuschalten, die Kontrolle abzugeben. Was uns in der Anfangsverliebtheitszeit häufig noch gut gelingt, wird schwieriger, sobald die Verliebtheitsgefühle und damit verbundenen Hormone und Neurotransmitter fehlen, die das "Abschalten" und "Lust haben" viel einfacher machen.

In Langzeitbeziehungen kann es sinnvoll sein, sich gezielte Zeiträume für Sexualität zu nehmen (ja wirklich, egal wie unromantisch dies klingt) und diese möglichst störungsfrei zu gestalten und vorzubereiten. So kann es eine Einstimmung bringen, z.B. den Raum und das Setting schon mal schön zu gestalten.

Dann kann es helfen, sich die Zeit zu nehmen und vor dem "Sexdate" alle Gedanken aufzuschreiben, die gerade noch da sind, To-Do's, die nicht vergessen werden sollten usw. Und dann zu wissen "diese Sachen stehen auf dem Zettel, ich habe später wieder Zeit, mich mit ihnen zu beschäftigen".

Des Weiteren können Übungen helfen, die uns in unseren Körper bringen: Eine geführte Meditation mit Körperreise, bei der wir in unseren Körper hinein spüren, mit ihm in den Kontakt kommen. Eine warme Dusche, die wir so richtig auf unserem Körper spüren. Oder Tanzen. Sich selbst berühren und streicheln, sich abklopfen. Sich ausschütteln. Ihr werdet merken: Nach einem "Vorspiel" dieser Art geht ihr schon ganz anders aufeinander zu als wenn ihr gerade den Computer zugeklappt habt. Ganz wichtig ist auch: Tief atmen!

Dann solltet ihr euch überlegen: Was bringt euch in Stimmung? Was turnt euch an? Es kann sinnvoll sein, sich vor dem "Sexdate" schon mal erotische Gedanken zu machen, zu fantasieren, oder in einem erotischen Buch zu lesen.

Insgesamt können "Vorspiele" dieser Art entweder alleine als Einstimmung durchgeführt werden. Oder auch schon als gemeinsames Vorspiel genutzt werden. Duschen, Tanzen, Baden, massieren, meditieren, in einem erotischen Buch lesen - all das kann auch gemeinsam Freude machen.

So könnte z.B: ein "Vorspiel" dieser Art aussehen: Es wird erst gemeinsam geduscht und die Körper richtig gegenseitig eingeseift und warm ausgespült. Dann bekleidet ihr euch jeweils nur in einen Bademantel, zündet eine Kerze an, macht den Raum recht dunkel und setzt euch gegenüber. Wenn ihr mögt, macht leise Musik an. Dann atmet jeder ganz tief ein und aus und beobachtet seinen Atmen. Nach einer Weile öffnet ihr die Augen und schaut euch ein paar Minuten einfach in die Augen. Dann fangt ihr vorsichtig an, euch mit den Händen zu berühren...

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