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Mona Lohr

Monogamie - nicht mehr zeitgemäß?

Passt die monogame Beziehungsform noch in unsere heutige (westliche) Gesellschaft? Die Statistiken zeigen: immer seltener bleiben die Menschen "bis an ihr Lebensende" zusammen. Ungefähr jede dritte Ehe wird wieder geschieden. Bis zu 50 Prozent der Menschen geben an, schon mal fremd gegangen zu sein.

Woran liegt das? Zum einen sind wir weniger finanziell abhängig voneinander - das heißt, bei einer nicht mehr gut funktionierenden Beziehung wird auch eine Trennung eher in Betracht gezogen, anstatt unglücklich zusammen zu blieben. Zum Anderen sieht unser Lebensmodell immer mehr Flexibilität vor - für einen Beruf wird eine andere Stadt in Betracht gezogen. Der Partner ist vielleicht aber gar nicht bereit mitzuziehen. Auch haben wir heut zu Tage (zumindest viele von uns) den Luxus, zu überlegen, was wir wirklich mit unserem Leben wollen und können individuelle Entscheidungen treffen. Und viele von uns finden die Vorstellung, nie wieder Sex mit einem anderen Menschen zu haben oder uns nie wieder in jemanden verlieben zu können / dürfen erschreckend.


Das am häufigsten gelebte Modell der heutigen Zeit kann als "serielle Monogamie" bezeichnet werden: Wir haben (meist monogame) Beziehungen für einen bestimmten Zeitraum, trennen uns wieder und haben dann die nächste Beziehung. "Lebensabschnittsgefährte" ist daher auch ein Begriff, der manchmal für den aktuellen Partner verwendet wird. Und wenn eine neue Lebensphase folgt, ist vielleicht auch ein anderer Partner der bessere / geeignetere um die mit dem Lebensabschnitt verbundenen Bedürfnisse zu erfüllen.


Eine Alternative zur seriellen Monogame können offene Beziehungsformen darstellen. Hier kann je nach Bedürfnis eine sexuell offene Beziehung gewählt werden, in der es (ggf. unter bestimmten Umständen) ok ist, wenn der Partner mit anderen Menschen sexuell ist, oder auch dass mehrere Beziehungen parallel gelebt werden können (Polyamorie). Das letztere wird Polyamorie genannt und hat beispielsweise den Vorteil, dass ein neu verlieben erlaubt oder sogar erwünscht ist und nicht zur Trennung führt sondern ggf. sogar zu einer weiteren Beziehung. Das Konzept der Polyamorie ist noch recht neu und es gibt verschiedene Modelle, wie dieses Konzept aussehen und gelebt werden kann.


Und gleichzeitig gibt es sie aber auch: Paare, die glücklich monogam zusammen sind, schon seit Jahren. Die entweder kein Interesse an anderen Partnern / sexuellen Erfahrungen mit anderen Menschen haben oder sich bewusst dagegen entscheiden. Die sich miteinander weiter entwickeln und steht's den Anderen mit einbeziehen. Glücklich monogam lebende Paare berichten oft, dass sie aus der Monogamie eine besondere Tiefe für sich ziehen und dass sie gar nicht die zeitlichen Ressourcen für noch weitere Partner sehen oder aufwenden möchten.


Das Fazit welches ich hier fassen möchte: Es kann nicht eindeutig gesagt werden, dass Monogamie nicht mehr zeitgemäß ist. Für viele Menschen mag es immer noch genau das richtige Modell sein. Andere Menschen werden in monogamen Beziehungen auf die Dauer nicht glücklich und haben das Glück, dass in unserer Gesellschaft andere Beziehungsformen immer besser möglich und immer mehr anerkannt sind.

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