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  • Mona Lohr

Die10 Elemente von gutem Sex

Die Sexologin und Psychotherapeutin Dania Schiftan beschreibt in ihrem Buch "Keep it Coming - Guter Sex ist Übungssache" 10 Elemente, die guten Sex auszeichnet bzw. die Sex schön machen (können).


Ich finde sie so gut, dass ich sie hier kurz vorstellen will. Auch das Buch ist eine klare Kaufempfehlung. In dem Buch gibt es sehr viele praktische Übungen, wie die zehn Punkte geübt / verbessert / in die eigene Sexualität integriert werden können.


  1. Neugier auf das eigene Geschlecht: Nur wer seinen eigenen Körper und in Hinblick auf Sex seine erogenen Zonen gut kennt, der kann auch in partnerschaftlicher Sexualität dem oder oder anderen sagen, was ihm/ihr gut gefällt. So macht es Sinn, sich zu erforschen und auch die Regionen anzufassen, die man vielleicht sonst nicht so häufig selbst berührt (bei Frauen ist es häufig der Fall, dass sie sich selten innerhalb der Vagina anpassen). Auch ist es sinnvoll, die Anatomie des eigenen Geschlechts gut zu kennen und auch benennen zu können.

  2. Die Wertschätzung des eigenen Körpers: Unser Körper ist ein Wunderwerk - egal ob dick, dünn, straffer oder schlaffer. Jeder Körper verdient es, gewertschätzt zu werden und unsere Aufmerksamkeit zu bekommen. Verwöhne deinen Körper z.B. mit einer Aromadusche oder indem du dich am ganzen Körper eincremst. Trage Kleidung, in der du dich wohl fühlst.

  3. Bewegung und tiefe Bauchatmung: Wenn wir uns bewegen und tief in den Bauch einatmen, stimulieren wir den Vagusnerv, der für Entspannung zuständig ist. Entspannung ist wichtig, für Freude, aber auch für einen positiveren Blick auf die Welt und auch auf unsere Sexualität. Daher ist es sinnvoll, bei der Sexualität Bewegung mit einfließen zu lassen und dabei tief in den Bauch einzuatmen und auch wieder tief auszuatmen. Hierbei geht es eher um eine entspannte Bewegung und nicht um eine sportliche, bei der der ganze Körper angespannt ist und die Atmung flach wird. Diese Art der Bewegung und Atmung stimuliert unser Stresssystem und kann dazu führen, dass wir Sex als weniger schön und eher stressig empfinden. Für die maximale Lust ist für die meisten Menschen ein Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung beim Sex sinnvoll.

  4. Beckenboden und Beckenschaukel: Alle Menschen haben einen Beckenboden, der die Sexualorgane umschließt. Durch eine gezielte Ansteuerung des Beckenbodens lässt sich die Durchblutung im Geschlecht steigern und auch sehr viel Kontrolle über die sexuelle Erregbarkeit gewinnen. Es gibt verschiedene Übungen, wie der Beckenbogen gestärkt werden kann und wie dort das Gefühl und die Kontrollierbarkeit erhöht werden können. Die Beckenbodenschaukel ist eine Technik, die beim Sex angewendet werden kann: hierbei schaukeln beide Personen das Becken rhythmisch im Atemfluss. Das Buch bietet eine genaue Anleitung dazu.

  5. Gesunder Egoismus: Natürlich wollen wir, dass unser Partner/ unsere Partnerin auch auf ihre / seine Kosten beim Sex kommt. Uns jedoch zu sehr auf unseren Partner / unsere Partnerin zu konzentrieren kann zum einen uns von unserer eigenen Lust entfernen und zum anderen kann es auch gut sein, dass wir nur annehmen, was unserem Partner / unserer Partnerin gefällt und diese*r macht mit, weil sie / er denkt, uns damit einen Gefallen zu tun. Wie wäre es, wenn beim Sex jede*r die Verantwortung für das eigene Erleben (und damit auch für die eigene Erregung und Befriedigung) übernähme? Dinge anregt, die er / sie gerne selbst mag und Grenzen setzt bei Dingen, die er / sie nicht so gerne mag? Dabei ist es natürlich wichtig, dem anderen auch zu ermöglichen, Grenzen setzen zu können und nicht einfach zu überrumpeln. Hier kann ein langsames Herantasten oder auch ein verbales Fragen hilfreich sein. Genauso geht es beim Grenzen setzten nicht darum, den anderen zu kritisieren. Sondern klar zu zeigen oder zu sagen "Stopp, das mag ich gerade nicht oder so und so würde ich es mögen".

  6. Konstruktive Kommunikation: Und das schließt direkt an den nächsten Punkt, der konstruktiven Kommunikation an. Um Missverständnisse vorbeugen oder aus dem Weg räumen zu können hilft nur Reden. Vor dem Sex, ggf. während dem Sex und nach dem Sex. Über alles, was man schön findet und wovon man gerne mehr möchte, über alles, was nicht so schön war und wovon man gerne weniger möchte. Und ggf. über Sachen, die man auch noch schön fänd und bei denen man wissen möchte, ob der / die andere es bereit wäre, auszuprobieren. Über Sex zu reden ist Übungssache und wird leichter, je öfter man es tut. Für diese Gespräche sollten gute Momente geschaffen werden, so kann es sinnvoll sein, sich dazu zu verabreden. Auch dabei spazieren zu gehen kann hilfreich sein, dass Gespräch in dem Fluss zu bringen. Für manche Menschen ist es einfacher, sich beim Sprechen zu bewegen und auch sich nicht direkt in die Augen schauen zu müssen. Beim Gespräch sollte immer aus der Ich-Perspektive gesprochen werden, das Gespräch sollte sich auf konkrete Situationen beziehen und es sollten Wünsche geäußert und keine Vorwürfe gemacht werden. Manchen Paaren kann es auch leichter fallen, diesen Austausch schriftlich z.B. über Briefe zu gestalten.

  7. Das Party-Prinzip: Um gemeinsam sexuell zu wachsen, braucht es eine Offenheit, auch mal neue Dinge auszuprobieren. Wichtig ist es, dass ein "ja" zum Ausprobieren nicht ein "ja" dafür ist, es auch durchzuziehen - es kann jeder Zeit gestoppt werden, wenn es unangenehm ist. Auch ein "ja" zum Ausprobieren ist kein "ja" dazu, dass es mit in das regelmäßige sexuelle Repertoire aufgenommen wird.

  8. Nähe und Zärtlichkeit: Es ist wichtig, dass Nähe und Zärtlichkeit in einer Beziehung auch außerhalb von sexuellen Räumen stattfinden darf. Kuscheln und Küssen muss nicht immer eine Einladung zum Sex sein, sondern kann auch einfach ein Nähe Bedürfnis oder ein erotisches Bedürfnis erfüllen. Falls der / die andere dadurch Lust auf Sex bekommt (diese jedoch einseitig ist) darf ganz klar gesagt werden, dass gerade Lust für Kuscheln / Küssen da ist, jedoch nicht für Sexualität.

  9. Balance von Distanz und Nähe: Erotik und Verführung brauchen für manche Menschen ein gewissen Maß an Geheimnis und Distanz. So kann es sinnvoll sein, einen eigenen Rückzugsort zu haben, auch eigene Hobbys / Freude zu pflegen, gemeinsam neue Dinge zu entdecken oder auch kleine Geheimnisse voreinander zu haben (jedoch nur welche, die nicht die Beziehungsvereinbarungen verletzten, Beispiele könnten sein, eine sexuelle Fantasie für sich zu behalten).

  10. Sex haben: In längeren Beziehungen kommt das sexuelle Verlangen häufig nicht automatisch, sondern man muss sich bewusst dafür entscheiden. Daher kann es sinnvoll sein, gemeinsam auch Gelegenheiten für Sex zu schaffen und ggf. sogar einen Zeitpunkt dafür einzuplanen. Die oben beschriebenen Sachen können helfen, die Lust darauf zu erhöhen: je leichter man in Erregung kommt (und das ist zum Teil ja Übungssache) desto eher bekommt man auch Lust auf Sex oder beim Sex. Je regelmäßiger man Sex einen Raum in seinem Leben einräumt (auch durch Selbstbefriedigung, Literatur, Filme usw.) desto wahrscheinlicher ist es auch, dass man Lust auf ihn bekommt.

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