Gut Zuhören zu können ist essenziell für eine Beziehung. Zu verstehen, was mit dem/der Partner*in wirklich los ist, worum es ihm wirklich geht. Das ist sowohl für Konflikte wichtig, die sich unter Umständen dann gar nicht erst hochschaukeln als auch um miteinander in Verbindung zu kommen und zu bleiben.
Innere Haltung: Begegnen Sie Ihre/m/r Partner*in mit der Haltung, dass er/sie es gut mit Ihnen meint. Dass sie beide freiwillig in dieser Beziehung sind und möchten, dass sie beide glücklich sind. Sie stehen somit auf derselben Seite der Medaille und es ist ein miteinander reden / diskutieren, nicht ein gegeneinander. Es geht darum, dass Sie beide als Gewinner aus dem Gespräch herausgehen.
Beim anderen bleiben und nicht direkt seine eigene Meinung / sein eigenes Empfinden usw. als Antwort geben. Hier geht es darum, sich wirklich auf den anderen einzulassen, ihm wirklich zuzuhören, nicht schon über die eigene Antwort nachzudenken. Dies gelingt durch:
Den anderen ausreden lassen: Das klingt so einfach, dennoch glauben wir oft schon zu wissen, was der andere sagen will und antworten, bevor er eigentlich fertig mit Sprechen ist / seinen Gedanken zu Ende gebracht hat. Auch dem anderen Zeit geben, mal Luft zu holen, kurze Pausen zulassen.
Aktives Zuhören: Um Missverständnisse zu vermeiden und auch, damit der andere sich erst mal verstanden fühlt, erst einmal wiederholen, was der andere gesagt hat. Das kann in etwa so aussehen: "Habe ich richtig verstanden, dass du, wenn du von der Arbeit kommst, erst mal einen Moment für dich haben möchtest, bevor du mit mir ins Gespräch gehst?". Der andere erhält dann erst mal die Chance, zu bestätigen, ob wir es richtig verstanden habe oder seine Aussage noch mal zu verändern. Zudem reagieren wir nicht vorschnell auf das Gesagte und Missverständnisse können aufgeklärt werden.
Nachfragen: Selbst wenn wir das Gesagte richtig verstanden haben, erstmal weiter nachfragen, bevor wir reagieren, wenn uns noch eine Information fehlt. Häufig entstehen in unserem Kopf direkt Interpretationen von dem, wie der andere es gemeint haben könnte. Wenn er es nicht eindeutig so gesagt hat, dann nachfragen.
Nur zuhören, erstmal keine Ratschläge / Lösungen / Bewertungen abgeben. Das fällt uns oft schwer, weil wir es so gewohnt sind. Wir können dem anderen dagegen manchmal helfen, in dem wir ihm Gefühle und Bedürfnisse anbieten (z.B. du fühlst dich traurig, weil du dir mehr Nähe wünscht?). Dies nennt man in der Gewaltfreien Kommunikation nach Rosenberg "Empathisches Zuhören". Weniger ist hier oft mehr. Wenn wir dennoch glauben, gute Ideen für den anderen zu haben, dann ihn erst fragen "ich hätte ein paar eigene Ideen zu dem Thema / Vorschläge für dich, möchtest du diese hören?".
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