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  • Mona Lohr

Ausweg aus dem Streit

Die meisten Paare, die zu mir kommen, berichten, dass sie häufig streiten, meistens wegen Kleinigkeiten, und dass der Streit dann eskaliert (es z.B. sehr laut wird, einer weint, es zu gegenseitigen Beleidigungen kommt usw.) und sie sich einen Ausweg aus dieser destruktiven Streit-Spirale wünschen.


Ich rate in diesem Fällen, sich außerhalb der Streit Situation Gedanken zu machen, wie der Ausweg aus dem Streit aussehen könnte. Je höher aufgeschaukelt die Emotionen auf beiden Seiten sind und wenn es nicht mehr gelingt, dem anderen empathisch zuzuhören, dann ist es sehr unwahrscheinlich, dass der Streit einen konstruktiven Ausgang hat, der mehr Verbindung schafft als es kaputt macht. Ich frage die Paare in der Regel auch: "Wenn Sie streiten und so richtig in Rage sind - ist dann schon mal ein positives Ergebnis dabei herausgekommen?" - die Antwort war bisher immer "nein, noch nie".


Bevor der Streit so richtig hochkocht oder wenn einer der Streitpartner sich erschlagen, gelähmt etc. fühlt, empfehle ich daher ein Time-Out. Das Time-Out kann z.B. durch ein lustiges Codewort (wie Klabautermann) eingeläutet werden. Oder durch einen Gegenstand, der im Raum steht, oder durch rote und gelbe Karten, oder durch eine bestimmte Geste usw. Wichtig ist, dass Sie Ihr eigenes Signal finden, mit dem beide einverstanden sind.


Klar ist dann, dass der Streit erstmal pausiert wird. Es könnte z.B. vereinbart werden, dass man sich 30 Minuten später noch mal zusammensetzt. Oder innerhalb der nächsten 30 Minuten eine Nachricht schreibt, wann man vorschlägt, das Thema weiter zu diskutieren. Wichtig ist, dass es klar ist, wann wieder der Raum da ist, um das Thema weiter zu besprechen. Es geht ja nicht darum, den Konflikt zu vermeiden, sondern den Konflikt zu klären. Manchen Paaren gelingt es sogar, dass Streitthema auf einen bestimmten Termin „zu verschieben“ und dazwischen wieder verbunden miteinander in Kontakt zu sein.

Wichtig ist es zu wissen, wann das Thema wieder Raum hat und weiter an der Lösung gearbeitet wird.


In der Zwischenzeit sollten Sie erst mal Dinge tun, um sich runter zu regulieren und den Stress / Ärger abzubauen: Schauen Sie, was Ihnen in so einer Situation gut tut: Ist es ein Spaziergang um den Block? Oder der Boxsack? Eine Runde Joggen? Oder ein Telefonat mit einer guten Freundin/einem guten Freund?

Und dann sollten Sie reflektieren: Was ist mein Anteil an der Situation? Habe ich vielleicht über-reagiert? Hat mein/e Parter*in einen alten Trigger getroffen? Worum geht es mir eigentlich wirklich bei dem Gespräch/Streit? Darum "Recht" zu haben? Oder mit meine/m/r Partner*in in Verbindung zu gehen? Eine gemeinsame Lösung zu finden? Was ist da Thema hinter dem Thema?


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