Ein häufiger Fallstrick in Beziehungen ist es, zu viele Erwartungen an seine*n Partner*in zu haben. Wir können uns unser*e Partner*in selbst aussuchen. Der/die Partner*in soll alle unsere Bedürfnisse erfüllen, eine Person ist für alles da. In Filmen sehen wir ständig die immer währende perfekte große Liebe. Den Traumprinzen oder die Traumprinzessin. Was wir von unserer Beziehung erwarten ist häufig:
Der/ die Partner*in soll
Gut aussehen.
Beruflich erfolgreich sein.
Charmant sein
Die gleichen Interessen teilen.
Der/die Partner*in soll unser*e beste*r Freund*in sein.
Er/sie soll ein toller Liebhaber/ Liebhaberin sein, das Sexleben soll zu jedem Zeitpunkt grandios sein.
Als Eltern wollen wir gut funktionieren.
Der/die Partner*in soll uns bei der Weiterentwicklung unterstützen.
Wer solche Erwartungen an seine Beziehung hat, wird entweder sich nie fest binden und immer auf der Suche bleiben oder die Beziehung verlassen, wenn etwas von dem Genannten nicht erfüllt ist.
Für mehr Stabilität und Glück in der Beziehung empfehle ich, nicht alles von einer Person abhängig zu machen, sondern ein Netzwerk von Personen zu haben, die unterschiedliche Teile der Bedürfnisse erfüllen. Dies können Geschwister sein, gute Freunde, Coaches, Mentoren oder auch unter Umständen andere Liebhaber und weitere Beziehungspartner*innen (siehe polyamore Beziehungen).
Zudem sollte man nicht mit jemanden zusammen kommen in der Erwartung, dass sich die Person ändert / ihre Meinung ändert.
Man sollte für sich selbst sicher sein, welche Dinge für einen selbst essentiell wichtig sind: Das kann z.B. sein: Möchte ich Kinder? Möchte ich heiraten? Möchte ich polyamor / offen leben? Wenn man sich hier klar ist dann sollte man keinen (monogamen) Partner wählen, der die das anders sieht, in der Hoffnung, er sie wird seine / ihre Meinung schon ändern.
In jeder Beziehung gibt es Ambivalenzen: Momente, in denen wir unseren Partner mögen, Momente in denen wir ihn nicht mögen, Sachen, die wir an unserem Partner gut finden und welche die wir nicht gut finden. Das ist in jeder Beziehung so. Daher ist es auch eine falsche Erwartung, davon auszugehen, dass man seine*n Partner*in und alles was er/sie macht immer gut findet und dass man zu jedem Zeitpunkt glücklich in der Beziehung sein muss.
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