Offene Beziehungen und Polyamorie: Diese Fehler vermeiden
- Mona Lohr
- 8. Apr. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 23 Stunden
Eine Beziehung zu öffnen sollte überlegt passieren. Im Folgenden habe ich zusammengefasst, was bei einer offenen Beziehung ungünstig ist.
Die Partnerschaft zu öffnen, obwohl gerade größere Konflikte vorliegen / einer der beiden Partnerpersonen gerade eine Trennung überlegt oder in der Beziehung eine vulnerable Phase (z.B. Schwangerschaft) ansteht. Hier solltet ihr erstmal die Konflikte klären, gemeinsam eine stabile Beziehung aufbauen oder euch in der vulnerablen Phase fragen, ob ihr genügend Kapazitäten für die Öffnung habt.
Es sind kaum zeitliche Ressourcen verfügbar: Euch sollte bewusst sein, dass eine Öffnung der Beziehung in den meisten Fällen zeitliche Ressourcen braucht: Zum einen für die Öffnungsaktivitäten selbst, zum anderen jedoch auch, für viele Gespräche und mögliche Konflikte in eurer Beziehung. Seid euch bewusst, dass es unter Umständen viel Zeit und viele Gespräche braucht und ob ihr bereit seid, diese zu führen.
Die Öffnung passiert zu schnell und ist nicht gut vorbereitet. Es wird „einfach“ ins kalte Wasser gesprungen, ohne sich vorher über Form der Öffnung, Regelungen und auch Grenzen Gedanken zu machen (siehe Beitrag zur Checkliste zur Öffnung der Beziehung / Experimente zum Start der Öffnung).
Direkt und ganz schnell sehr intensive andere Beziehungen einzugehen, ohne dass die Partnerperson Zeit hat, nach und nach gefühlsmäßig mit der Öffnung zu wachsen. Hier sind auch viel Geduld und Empathie von der Partnerperson gefragt, der das Konzept unter Umständen leichter fällt und der weniger stark mit Eifersucht zu kämpfen hat. Der Weg zu einer monogamen Beziehung hin zu einer polyamoren Beziehung kann Monate, manchmal sogar auch Jahre brauchen. Je umsichtiger und langsamer es passiert, desto eher kann die emotionale Arbeit geleistet werden und ein gemeinsamer guter Weg gefunden werden. Falls es beiden „leicht“ fällt, kann natürlich auch ein schnelleres Tempo gewählt werden. Daher ist auch hier immer wieder wichtig, sich miteinander darüber auszutauschen.
Sich selbst zu überfordern (z.B. die Partnerperson direkt mit dem neuen Date treffen, während sie Händchen halten, sich küssen, im Nebenzimmer schlafen, während die Partnerperson Sex mit jemand anderen hat usw.).
Zwar der Partnerperson Zusagen zu machen, dass sie daten darf, jedoch der Partnerperson gar keine Zeit / keinen Raum für andere Dates zu geben: Z.B. immer kurzfristig Stress zu machen, sobald die Partnerperson zu einem Date gehen will, oder einzufordern, dass die Partnerperson nach wenigen Minuten vom Date nach Hause kommen soll. Wenn die Partnerperson zurückkommt, dann passiv-aggressiv, schlecht gelaunt oder weinerlich zu reagieren, um der Partnerperson ein schlechtes Gewissen zu machen. Wenn die Not wirklich so groß ist, dass sich das so schlimm anfühlt, wenn die andere Person auf ein Date geht, dann doch noch mal die Vereinbarungen und Grenzen besprechen und überlegen, ob man diesen Weg wirklich gut mittragen und halten kann. Oder ob es eine Verlangsamung des Prozesses braucht.
Es wartet schon eine potentielle Person / es wurde fremdgegangen, bevor sich gemeinsam für eine Öffnung entschieden wurde. Hier ist es umso schwieriger, das Vertrauen für eine gemeinsame bewusste Öffnung zu finden. Mit Zwang die Beziehung zu öffnen, führt eher selten zu einem guten Resultat.

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